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  1. Landesdelegiertenkonferenz 20. Oktober 2018
  2. V2NEU4

V2NEU4: Kein AnKER-Zentrum durch die Hintertür: Erstaufnahmestelle in Horst schließen – Integration statt Isolation

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Veranstaltung:Landesdelegiertenkonferenz 20. Oktober 2018
Tagesordnungspunkt:5. Verschiedene Anträge
Antragsteller*in:Grüne Jugend (beschlossen am: 18.09.2018)
Status:Eingereicht
Eingereicht:19.10.2018, 22:51
Ersetzt:V2NEU3: Kein AnKER-Zentrum durch die Hintertür: Erstaufnahmestelle in Horst schließen – Integration statt Isolation
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Antragstext

    Die Landesdelegiertenkonferenz möge beschließen:

      Kein AnKER-Zentrum durch die Hintertür: Erstaufnahmestelle in Horst schließen –
      Integration statt Isolation

        Das Aufnahmelager Nostorf/Horst bei Boizenburg ist eine Erstaufnahmeeinrichtung
        (EAE)für Geflüchtete in Mecklenburg-Vorpommern und wird aktuell noch vom
        Bundesland Hamburg mitgenutzt.

          Die Einrichtung liegt abgeschottet auf einem ehemaligen Kasernengelände in einem
          Wald. Die Geflüchteten haben keinen ausreichenden Zugang zu unabhängiger
          Rechtsberatung und ordentlicher medizinischer Versorgung. Die Menschen werden
          von der Zivilgesellschaft isoliert und bekommen unzureichende Integrations- oder
          Austauschmöglichkeiten. Kinder haben dort keinen Zugang zur Schule, womit das
          Land unter anderem gegen die UN-Kinderrechtskonvention und die EU-
          Aufnahmerichtlinien verstößt.Dagegen finden nahezu täglich Abschiebungen statt.
          Die Situation in Horst ist auch deswegen unzumutbar, weil Menschen dort bis zu
          zwei Jahre festgehalten werden können. Viele Geflüchtete beschreiben ihre Zeit
          dort als verlorene Zeit oder sogar als traumatisierend. Horst erfüllt praktisch
          annähernddie Kriterien eines AnKER-Zentrums.

            Horst wurde 1993 geöffnet, nachdem die damalige Erstaufnahme in Rostock-
            Lichtenhagen als Reaktion auf die Pogrome geschlossen wurde. Damit sind
            Geflüchtete bis heute Leidtragende der ausländerfeindlichen Krawalle von 1992,
            während viele der Täter*innen straffrei ausgingen. Dies empfinden wir als
            zutiefst beschämend. Es ist höchste Zeit, dass sich hier etwas ändert.

              Als GRÜNE stehen wir für eine Asylpolitik, die auf Integration vom ersten Tag
              setzt. Geflüchtete zur Prüfung ihrer Asylanträge monatelang in einem entlegenen
              Waldstück abzuschotten, ist für uns daher der völlig falsche Weg. Anfang
              September hat Hamburg endlich den ersten Schritt getan und ist aus dem Vertrag
              für die EASt in Horst ausgestiegen. Wir fordern das Land Mecklenburg-Vorpommern
              auf, es Hamburg gleich zu tun und endlich wieder einen Schritt in Richtung
              Humanität in seiner Asyl- und Integrationspolitik zu machen.

                Während Innenminister Caffier erklärt, das EASt entspricht einem AnKER-Zentrum,
                kritisiert Ministerpräsidentin Schwesig offen die Entscheidung des
                Bundesinneministers diese einzuführen. Diese Manöver sind nur Nebelkerzen, mit
                denen die Landesregierung versucht, sowohl auf der linken, als auch der rechten
                Seite Stimmen zu fischen. In der Realität jedoch wird das immer gleiche Konzept
                nur unter neuem Namen umgesetzt: Lagerhaltung. Egal ob die Lager ZASt, EAE, LGU,
                Transit- oder AnKER-Zentrum heißen. In den Lagern werden Menschen kaserniert und
                entmündigt. Sie werden ihrer Würde und zum Teil ihrer Rechte beraubt.

                  Wir fordern die baldmögliche Schließung der EASt in Horst und die Suche nach
                  einem geeigneten Standort für eine Erstaufnahme im städtischen Raum. Nur so kann
                  ein ausreichender Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung und Beratung
                  gewährleistet werden. Nur so kann auch die Zivilgesellschaft die Geflüchteten
                  effektiv unterstützen und damit eine Grundlage für gelungene Integration
                  schaffen. Isolation kann hingegen nie ein guter Beginn für ein
                  gesellschaftliches Miteinander sein.

                    Zudem unterstützt BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern deshalb die
                    Kampagne #NichtMeineLager und ruft zur breiten Beteiligung auf.

                    Begründung

                      Geht aus dem Antrag hervor, erfolgt mündlich.

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