Veranstaltung: | Landesdelegiertenkonferenz 20. Oktober 2018 |
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Tagesordnungspunkt: | 5. Verschiedene Anträge |
Antragsteller*in: | LaVo GJ (dort beschlossen am: 18.09.2018) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 21.09.2018, 17:27 |
V4: Klimapass schaffen. Unsere Verantwortung – ein neues Zuhause!
Antragstext
Der Klimawandel stellt die größte Bedrohung der Menschheit dar. Die rapide
Änderung des Weltklimas ist zurückzuführen auf die exzessive Ausbeutung des
Planetens in den letzten 200 Jahren. Paradoxerweise treffen die Folgen des
Klimawandels stets nicht die Hauptverursacher, sondern Dritte. Klimakatastrophen
wie Dürren, Stürme und Überschwemmungen treten erst nach Jahrzehnten auf und
auch überall auf der Welt. Die Menschen, die am wenigsten von der
Industrialisierung und der Ausnutzung karboner Energieträger profitiert haben,
konnten sich deshalb nicht hinreichend auf die Folgeschäden einstellen.
Heute beobachten wir mit Bedauern wie etliche Menschen ihre Heimat verlassen,
nicht nur wegen Kriege und Zerstörung, sondern auch weil ihre Heimat unbewohnbar
geworden ist. Während sich Wüsten ausbreiten und der Meeresspiegel steigt,
schrumpfen Ackerflächen und der natürliche Lebensraum, den Menschen und Tieren
Jahrtausende bevölkerten, wird unbewohnbar. Die Bedrohungslage vermindert sich
derweil nicht. Während die Weltgemeinschaft sich zwar das Ziel gegeben hat, die
Erderwärmung auf 1,5° C zu begrenzen, fehlt es an der effektiven Umsetzung. Die
Mitgliedsstaaten haben sich bisher wenn überhaupt nur zu Maßnahmen bekannt, die
nicht ausreichend sind das gemeinsame Ziel zu erreichen.
Diese irrsinnige Blockadehaltung zugunsten der Wirtschaft hat dramatische Folgen
für weltweit Millionen Menschen. Es ist anzunehmen, dass ganze Staaten,
insbesondere Inselstaaten, unter dem Meeresspiegel versinken werden. Aber auch
andere Landstriche werden unbewohnbar. Die Zahl der Menschen, die ihre
Lebensgrundlagen wegen des Klimawandels verlieren werden, steigt entsprechend zu
den Gradzahlen, um die die Weltgemeinschaft das 1,5°C verpassen wird.
Bündnis 90 Die Grünen steht für eine verantwortungsvolle Politik, die ehrlich
Probleme benennt und an deren Lösung aktiv mitwirkt. Dazu gehört auch, auf die
drohende Flucht von Millionen von Klimaflüchtlingen aufmerksam zu machen und
sich um deren Versorgung zu kümmern. Wir fordern daher die Etablierung eines
internationalen Klimapasses. Dieser soll an Menschen verliehen werden, deren
Heimat aufgrund der Klimafolgen unbewohnbar geworden ist. Mit einem solchen
Klimapass haben die Menschen das Recht in anderen Staaten ein Leben aufzubauen.
Die Verteilung der Klimaflüchtlinge muss über die UN erfolgen. Die
Mitgliedsstaaten müssen entsprechend ihrer Verantwortung bei der Verursachung
des Klimawandels Mittel zur Versorgung bereitstellen, für sichere Fluchtrouten
sorgen und Klimaflüchtlinge aufnehmen.
Begründung
erfolgt mündlich
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