Antrag: | Digitalisierung der Bildung |
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Antragsteller*in: | Fabian Czerwinski (KV Vorpommern-Rügen)) |
Status: | Angenommen |
Eingereicht: | 17.10.2018, 21:59 |
V8_Ä3 zu V8_neu: Digitalisierung der Bildung
Antragstext
Von Zeile 9 bis 12:
Das Bildungsministerin führt einen neuen Rahmenlehrplan „Digitale Kompetenz“ zum Schuljahr 2019/20 ein. Wie wir aber alle wissen, ist Papier sehr geduldig und ein Rahmenlehrplan mit Sicherheit nicht die Antwort auf die grundlegenden Fragen zur Digitalisierung in unseren Schulen.e einen neuen Rahmenplan „Digitale Kompetenzen“ zum Schuljahr 2018/19 ein. Schulische und außerschulische Medienpädagoginnen und -pädagogen kritisieren diesen scharf, der Rahmenplan liefere nicht die Antwort auf die grundlegenden Fragen zur Digitalisierung in unseren Schulen, behandle weder die Themenkomplexe Soziale Netze noch Medienkonsum.
Digitalisierung in der Schule ist ein wichtiges und bereits viel diskutiertes
Thema, leider fokussiert sich die öffentliche Wahrnehmung oftmals nur auf die
Ausstattung der Schulen. Da werden schnell Tablets für alle gefordert. Doch
Tablets alleine machen keinen guten Unterricht, sondern gute Lehrerinnen und
Lehrer und gute Lernbedingungen. Wir müssen uns fragen welche Fähigkeiten und
Kompetenzen Schülerinnen und Schüler für das digitale Zeitalter erlernen müssen,
Programmieren für alle oder doch eher Medienkompetenz? Sind die Schulen dafür
ausgestattet und Lehrkräfte dafür ausgebildet?
Das Bildungsministerin führt einen neuen Rahmenlehrplan „Digitale Kompetenz“ zum
Schuljahr 2019/20 ein. Wie wir aber alle wissen, ist Papier sehr geduldig und
ein Rahmenlehrplan mit Sicherheit nicht die Antwort auf die grundlegenden Fragen
zur Digitalisierung in unseren Schulen.e einen neuen Rahmenplan „Digitale Kompetenzen“ zum Schuljahr 2018/19 ein. Schulische und außerschulische Medienpädagoginnen und -pädagogen kritisieren diesen scharf, der Rahmenplan liefere nicht die Antwort auf die grundlegenden Fragen zur Digitalisierung in unseren Schulen, behandle weder die Themenkomplexe Soziale Netze noch Medienkonsum.
Grüne Positionen fehlen im Moment noch zu diesem Thema. Dieser Antrag soll ein
Anstoß sein, erste Positionierung festzulegen.
1. Schülerinnen und Schüler
Schule hat nicht das Ziel aus Kindern Programmierer zu machen, sondern mündige
Bürgerinnen und Bürger. Jugendliche müssen auf ihren zukünftigen Ausbildungs-
und Lebensweg vorbereitet werden. Doch in einer Gesellschaft die immer stärker
von Digitalisierung geprägt ist, muss auch unser Bildungssystem darauf reagieren
und in der Schule muss das Wissen, die Fähigkeiten und die Kompetenzen
vermittelt werden, die notwendig sind, um an einer digitalisierten Gesellschaft
teilzuhaben.
Der Erwerb von Medienkompetenz muss Pflicht werden für alle Schülerinnen und
Schüler in M-V. Dies beinhaltet den sicheren Umgang mit dem Medium Internet und
das Erkennen der Vor- und Nachteile also auch den Umgang mit Fake News, Mobbing,
Datenschutz und weiteren Themen. Dies wird nicht in einem einzelnen Fach
vermittelt, sondern muss als Querschnittthema über alle Fächer verstanden
werden. Die Vermittlung von Medienkompetenz muss bereits in der Grundschule
beginnen und sowohl in den Schulen als auch mit externen Bildungsträgern im
Rahmen der Ganztagsschule erfolgen. Ein Grundkurs Informatik muss Pflicht für
alle Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 werden. In diesem werden
Grundlagenvermittelt also wie ein Computer oder das Internet aufgebaut sind, der
Umgang mit Schreib- und Tabellenprogrammen und die grundlegenden Prinzipien des
Programmierens vermittelt. Jedoch ist es nicht notwendig, dass alles
Schülerinnen und Schüler eine Programmiersprache erlernen, dies sollte ein
freiwilliges Wahlangebot sein für all jene die sich intensiver mit Informatik
beschäftigen wollen.
Das heißt, wir fordern eine Änderung des Informatikunterrichts in einen
verpflichtenden Grundkurs und ein freiwilliges Wahlfach. In dem Wahlfach können
neugierige Schülerinnen und Schüler beispielsweise eine Programmiersprache
erlernen und sich damit eine gute Grundlage für eine Ausbildung, ein Studium
oder danneinen Beruf im IT-Sektor schaffen. Denn nicht alle Schülerinnen und
Schüler müssen Programmieren können, aber diejenigen die es wollen, sollten die
Möglichkeit dazu haben dies zu erlernen.
Nicht nur im Unterricht kann die Schule auf eine digitalisierte Gesellschaft
vorbereiten, auch in freiwilligen Angeboten am Nachmittag können Schülerinnen
und Schüler gefördert und gefordert werden.
So kann in einer Medien AG ein Blog, ein YouTube-Kanal oder ein Online-Radio
betrieben werden. Die Informatik AG setzt dagegen Schwerpunkte zur Entwicklung
eigener Software Projekte und in einer E-Sport AG können Schülerinnen und
Schüler sich im sportlichen Wettkampf messen. Dies kann im Rahmen der
Ganztagsschule sowohl von Lehrkräften als auch von externen Partnern unterstützt
werden.
2. Lehrkräfte
Die Digitalisierung verändert auch den Unterricht selbst und die Art und Weise
wie Lehrkräfte arbeiten. Denn sowohl Lehrerinnen und Lehrer als auch
Schülerinnen und Schüler können nach dem Unterricht auf Materialien und Aufgaben
online zugreifen. Lehren wird dadurch aufgewertet und verbessert. Der Lehrer
kann selbst Medieninhalte zu seinem Unterricht erstellen oder vorhandene Inhalte
z.B. YouTube empfehlen, damit Schüler nach dem Unterricht darauf zugreifen
können um sich in ihrer eigenen Geschwindigkeit das Thema zu erarbeiten. Wissen
ist heute in einer bisher nie da gewesenen Qualität und Quantität vorhanden,
dies kann von Schülern und Lehrern genutzt werden.
Durch Digitalisierung können sich ebenfalls die Arbeitsbedingungen für
Lehrkräfte verbessern. Neue Kommunikationswege zwischen allen Beteiligten,
ermöglichen den direkten Draht und im Idealfall schnellere Lösungen von
problematischen Sachverhalten auf allen Ebenen. So können Klassenlehrerinnen-
und Lehrer beispielsweise schnell und unkompliziert im Kontakt mit den
Elternvertretungen kommen, ohne dass Sprechzeiten berücksichtigt oder
organisiert werden müssen. Zudem können zur Vor- und Nachbereitung des
Unterrichts im Homeoffice und mobiles Arbeiten für Lehrkräfte sinnvolle
Ergänzungen sein, um den Ausgleich zwischen Familie und Beruf zu verbessern und
damit den Beruf attraktiver zu machen. Dem Problem des Unterrichtsausfalls kann
damit ebenfalls begegnet werden. Ziel kann es nicht sein, Unterricht durch
Videounterricht zu ersetzen, sondern Angebote wie online Lernplattformen zu
nutzen, um Ausfallstunden zu kompensieren.
Dies setzt voraus das Lehrer selbst digital mündig sind. Daher fordern wir einen
Schwerpunkt „Digitalisierung" auch in der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften
Bereits die Lehramtsausbildung an den Hochschulen des Landes bereiten Lehrkräfte
nicht ausreichende auf die Digitalisierung vor. Wir machen uns daher stark,
Medienkompetenz als Teil der Lehramtsausbildung zu stärken. Zudem fordern wir
ausreichende und vielfältige Weiterbildungsangebote für alle Lehrkräfte.
3. Ausstattung von Schulen
Die Technische und organisatorische Ausstattung muss an allen Schulen landesweit
einheitlichen Mindestanforderungen entsprechen. Ein Breitbandzugang ist
schnellstmöglich an allen Schulen zu gewährleistet.
Es braucht landesweit eine zentrale Stelle für die Beschaffung von Technik und
Dienstleistungen, um Schulträger und Schulen mit dieser Aufgabe nicht zu
überfordern. . Vom Land ist zu erwarten, dass handhabbare und der Schulpraxis
angepasste Vorgaben und Handreichungen für den Datenschutz erarbeitet und
herausgegeben werden. Seitenlange juristische Abhandlungen sind nicht
hinnehmbar, hier muss das Land für die Schulen Hilfestellungen geben.
Unterstützer*innen
- Sally Raese (KV Vorpommern-Rügen))
Von Zeile 9 bis 12:
Das Bildungsministerin führt einen neuen Rahmenlehrplan „Digitale Kompetenz“ zum Schuljahr 2019/20 ein. Wie wir aber alle wissen, ist Papier sehr geduldig und ein Rahmenlehrplan mit Sicherheit nicht die Antwort auf die grundlegenden Fragen zur Digitalisierung in unseren Schulen.e einen neuen Rahmenplan „Digitale Kompetenzen“ zum Schuljahr 2018/19 ein. Schulische und außerschulische Medienpädagoginnen und -pädagogen kritisieren diesen scharf, der Rahmenplan liefere nicht die Antwort auf die grundlegenden Fragen zur Digitalisierung in unseren Schulen, behandle weder die Themenkomplexe Soziale Netze noch Medienkonsum.
Digitalisierung in der Schule ist ein wichtiges und bereits viel diskutiertes
Thema, leider fokussiert sich die öffentliche Wahrnehmung oftmals nur auf die
Ausstattung der Schulen. Da werden schnell Tablets für alle gefordert. Doch
Tablets alleine machen keinen guten Unterricht, sondern gute Lehrerinnen und
Lehrer und gute Lernbedingungen. Wir müssen uns fragen welche Fähigkeiten und
Kompetenzen Schülerinnen und Schüler für das digitale Zeitalter erlernen müssen,
Programmieren für alle oder doch eher Medienkompetenz? Sind die Schulen dafür
ausgestattet und Lehrkräfte dafür ausgebildet?
Das Bildungsministerin führt einen neuen Rahmenlehrplan „Digitale Kompetenz“ zum e einen neuen Rahmenplan „Digitale Kompetenzen“ zum Schuljahr 2018/19 ein. Schulische und außerschulische Medienpädagoginnen und -pädagogen kritisieren diesen scharf, der Rahmenplan liefere nicht die Antwort auf die grundlegenden Fragen zur Digitalisierung in unseren Schulen, behandle weder die Themenkomplexe Soziale Netze noch Medienkonsum.
Schuljahr 2019/20 ein. Wie wir aber alle wissen, ist Papier sehr geduldig und
ein Rahmenlehrplan mit Sicherheit nicht die Antwort auf die grundlegenden Fragen
zur Digitalisierung in unseren Schulen.
Grüne Positionen fehlen im Moment noch zu diesem Thema. Dieser Antrag soll ein
Anstoß sein, erste Positionierung festzulegen.
1. Schülerinnen und Schüler
Schule hat nicht das Ziel aus Kindern Programmierer zu machen, sondern mündige
Bürgerinnen und Bürger. Jugendliche müssen auf ihren zukünftigen Ausbildungs-
und Lebensweg vorbereitet werden. Doch in einer Gesellschaft die immer stärker
von Digitalisierung geprägt ist, muss auch unser Bildungssystem darauf reagieren
und in der Schule muss das Wissen, die Fähigkeiten und die Kompetenzen
vermittelt werden, die notwendig sind, um an einer digitalisierten Gesellschaft
teilzuhaben.
Der Erwerb von Medienkompetenz muss Pflicht werden für alle Schülerinnen und
Schüler in M-V. Dies beinhaltet den sicheren Umgang mit dem Medium Internet und
das Erkennen der Vor- und Nachteile also auch den Umgang mit Fake News, Mobbing,
Datenschutz und weiteren Themen. Dies wird nicht in einem einzelnen Fach
vermittelt, sondern muss als Querschnittthema über alle Fächer verstanden
werden. Die Vermittlung von Medienkompetenz muss bereits in der Grundschule
beginnen und sowohl in den Schulen als auch mit externen Bildungsträgern im
Rahmen der Ganztagsschule erfolgen. Ein Grundkurs Informatik muss Pflicht für
alle Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 werden. In diesem werden
Grundlagenvermittelt also wie ein Computer oder das Internet aufgebaut sind, der
Umgang mit Schreib- und Tabellenprogrammen und die grundlegenden Prinzipien des
Programmierens vermittelt. Jedoch ist es nicht notwendig, dass alles
Schülerinnen und Schüler eine Programmiersprache erlernen, dies sollte ein
freiwilliges Wahlangebot sein für all jene die sich intensiver mit Informatik
beschäftigen wollen.
Das heißt, wir fordern eine Änderung des Informatikunterrichts in einen
verpflichtenden Grundkurs und ein freiwilliges Wahlfach. In dem Wahlfach können
neugierige Schülerinnen und Schüler beispielsweise eine Programmiersprache
erlernen und sich damit eine gute Grundlage für eine Ausbildung, ein Studium
oder danneinen Beruf im IT-Sektor schaffen. Denn nicht alle Schülerinnen und
Schüler müssen Programmieren können, aber diejenigen die es wollen, sollten die
Möglichkeit dazu haben dies zu erlernen.
Nicht nur im Unterricht kann die Schule auf eine digitalisierte Gesellschaft
vorbereiten, auch in freiwilligen Angeboten am Nachmittag können Schülerinnen
und Schüler gefördert und gefordert werden.
So kann in einer Medien AG ein Blog, ein YouTube-Kanal oder ein Online-Radio
betrieben werden. Die Informatik AG setzt dagegen Schwerpunkte zur Entwicklung
eigener Software Projekte und in einer E-Sport AG können Schülerinnen und
Schüler sich im sportlichen Wettkampf messen. Dies kann im Rahmen der
Ganztagsschule sowohl von Lehrkräften als auch von externen Partnern unterstützt
werden.
2. Lehrkräfte
Die Digitalisierung verändert auch den Unterricht selbst und die Art und Weise
wie Lehrkräfte arbeiten. Denn sowohl Lehrerinnen und Lehrer als auch
Schülerinnen und Schüler können nach dem Unterricht auf Materialien und Aufgaben
online zugreifen. Lehren wird dadurch aufgewertet und verbessert. Der Lehrer
kann selbst Medieninhalte zu seinem Unterricht erstellen oder vorhandene Inhalte
z.B. YouTube empfehlen, damit Schüler nach dem Unterricht darauf zugreifen
können um sich in ihrer eigenen Geschwindigkeit das Thema zu erarbeiten. Wissen
ist heute in einer bisher nie da gewesenen Qualität und Quantität vorhanden,
dies kann von Schülern und Lehrern genutzt werden.
Durch Digitalisierung können sich ebenfalls die Arbeitsbedingungen für
Lehrkräfte verbessern. Neue Kommunikationswege zwischen allen Beteiligten,
ermöglichen den direkten Draht und im Idealfall schnellere Lösungen von
problematischen Sachverhalten auf allen Ebenen. So können Klassenlehrerinnen-
und Lehrer beispielsweise schnell und unkompliziert im Kontakt mit den
Elternvertretungen kommen, ohne dass Sprechzeiten berücksichtigt oder
organisiert werden müssen. Zudem können zur Vor- und Nachbereitung des
Unterrichts im Homeoffice und mobiles Arbeiten für Lehrkräfte sinnvolle
Ergänzungen sein, um den Ausgleich zwischen Familie und Beruf zu verbessern und
damit den Beruf attraktiver zu machen. Dem Problem des Unterrichtsausfalls kann
damit ebenfalls begegnet werden. Ziel kann es nicht sein, Unterricht durch
Videounterricht zu ersetzen, sondern Angebote wie online Lernplattformen zu
nutzen, um Ausfallstunden zu kompensieren.
Dies setzt voraus das Lehrer selbst digital mündig sind. Daher fordern wir einen
Schwerpunkt „Digitalisierung" auch in der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften
Bereits die Lehramtsausbildung an den Hochschulen des Landes bereiten Lehrkräfte
nicht ausreichende auf die Digitalisierung vor. Wir machen uns daher stark,
Medienkompetenz als Teil der Lehramtsausbildung zu stärken. Zudem fordern wir
ausreichende und vielfältige Weiterbildungsangebote für alle Lehrkräfte.
3. Ausstattung von Schulen
Die Technische und organisatorische Ausstattung muss an allen Schulen landesweit
einheitlichen Mindestanforderungen entsprechen. Ein Breitbandzugang ist
schnellstmöglich an allen Schulen zu gewährleistet.
Es braucht landesweit eine zentrale Stelle für die Beschaffung von Technik und
Dienstleistungen, um Schulträger und Schulen mit dieser Aufgabe nicht zu
überfordern. . Vom Land ist zu erwarten, dass handhabbare und der Schulpraxis
angepasste Vorgaben und Handreichungen für den Datenschutz erarbeitet und
herausgegeben werden. Seitenlange juristische Abhandlungen sind nicht
hinnehmbar, hier muss das Land für die Schulen Hilfestellungen geben.
Unterstützer*innen
- Sally Raese (KV Vorpommern-Rügen))
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